Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

< Eingabe 53 >

Umbau Mehrgenerationen­haus, Weinbauernhaus, Herrliberg

ARCHITEKTUR
SQUADRAT Architekten GmbH ETH SIA

BAUHERRSCHAFT
Noemi & Maximilian Rothenberger

Ausgangslage:
Das Ensemble wurde im Jahr 1727 im Weinbauerndorf Herrliberg errichtet und überblickt von dort ein Panorama von Zürich bis in die Glarner Bergkette. An die direkt auf dem Fels errichteten Wohnhäuser wurden eine Weintrotte und ein Stall für Kleinvieh angebaut. Durch die Jahrhunderte wird sich das Grundlayout der Liegenschaft nicht wesentlich verändern.

Entwurfsidee:
Die Anbauten an das Haupthaus befanden sich seit jeher in einem verschachtelten Rohbauzustand. Die neuen Eigentümer beabsichtigten, die dunklen Räume neu zu denken und den Wohnraum in die Anbauten zu erweitern. Ziel war es, eine neue Raumabfolge mit einer neuen Erschliessungsfigur zu kombinieren, die den Alltag der Bauherrschaft adäquat widerspiegelt. Die Räume des Anbaus wurden mittels Deckenausschnitten zu einer zusammenhängenden Raumstruktur mit zahlreichen Blickbeziehungen verbunden und inszenieren die alten Bauteile im Kontrast zu den neuen Oberflächen. Vom Treppenhaus gelangt man in das Entrée, welches durch einen schmalen Gang vom Haupthaus in den Koch-Essbereich des Anbaus führt. Zurückgezogen liegt das Elternschlafzimmer mit eigenem Bad. Um die Küche - das Herzstück des Hauses - herum gelangt man auf die Zwischenebene des Wohnzimmers, dem alten Dachraum der Weintrotte. Die darauffolgende Galerie verbindet optisch alle halbprivaten Räume zu einer Einheit und lenkt den Blick auf die historischen Elemente. Die ehemals ungenutzte Winde wird zu Lounge und Gästezimmer. Durch einen Gang gelangt man wieder zurück in das Haupthaus und trifft auf die privaten Schlafräume sowie ein weiteres Bad. Die Fassadenöffnungen wurden wo möglich belassen. Lediglich an zwei Punkten wurden Ausnahmen gesetzt: beim Sitzplatz in Richtung Garten und beim Panoramafenster in Richtung Zürichsee, welche beide die Blicke bewusst lenken und das nötige Licht ins Innere bringen.

ökologische Nachhaltigkeit:
Die Grundstruktur des Gebäudes wurde vollumfänglich freigelegt, bewertet und saniert. Die bestehende Bausubstanz sollte möglichst nur verstärkt und nur um so wenig Neues wie möglich ergänzt werden. Im Sinne der energetischen Sanierung konnten durchweg förderfähige Dämmwerte erreicht und der Charakter des Bestandes dennoch in grossem Umfang gewahrt werden. Bei der Auswahl der Produkte wurde besonders auf den Parameter der niederen grauen Energie Wert gelegt. Das gesamte Gebäude wird mit einer zentralen Pelletheizung versorgt.