Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

< Eingabe 62 >

Neubau städtische Siedlung Areal Hornbach, Zürich

ARCHITEKTUR
Knapkiewicz & Fickert Architekten ETH BSA SIA

BAUHERRSCHAFT
Stadt Zürich

Hornbach – Fragen – Antworten

• Wie sind Sie an die Aufgabe herangegangen? Was galt es aus Ihrer Sicht besonders zu beachten bzw. waren die Herausforderungen?

Der städtebauliche Kontext: Wir haben selten die Gelegenheit, an einer so speziellen Situation in der Stadt zu entwerfen und zu bauen: am Eingang der Stadt, an der Seepromenade und gegenüber dem See, am zukünftig offenen Hornbach und, ganz speziell, am unmittelbaren übergang zwischen den grossmassstäblichen Zeilen – und Hofbauten im Seefeld und den kleinteiligen fast dörflichen Wohnzeilen des benachbarten Eigenheimquartiers. Die Verbindung der prominenten Seefront, mit dem rückwärtigen Quartier einerseits und andererseits das städtisch elegante, grossmassstäbliche Seefeld mit dem fast dörflich idyllischen Eigenheimquartier zu verbinden, war die grosse Herausforderung für die überbauung.

• Wo sind aus Ihrer Sicht die Bedürfnisse der Nutzenden am überzeugendsten eingeflossen?

Von jeder Wohnung aus ist der See sichtbar. Die unterschiedlichsten Nachbarschaften und Ausblicke und immer die Möglichkeit, sich in den ’Bauch’, den grossen innenliegenden bauchigen Wohnraum zurückzuziehen. Gärten, Loggias, Balkone, eine grosse Auswahl an privaten und öffentlichen Aussenräumen.

• Wo kommt der baukulturelle Beitrag des Gebäudes aus Ihrer Sicht am deutlichsten zum Ausdruck? Worin lagen die Besonderheiten dieser Bauaufgabe?

Eine überbauung zu schaffen, die klein und gross verbindet, die repräsentativ und zugleich bescheiden ist, und einen neuen wichtigen Ort schafft in einem Quartier, wo die charakteristische und prägende Altbausubstanz leider immer mehr ersetzt wird durch Neubauten, die in ihrem Ausdruck eine neutrale und globale Beliebigkeit verbreiten. Mit einem gewissen Stolz zeigt sich nun dagegen unser neuer Stadtstein, komponiert aus Elementen, Farben und Details, die an das ‚alte’ im verschwinden begriffene Seefeld erinnern, und damit allen Bewohnern und Betrachtern eine emotionale Identifikation ermöglichen, diese wiederum bedeutet für uns die Essenz unserer Bauten – dafür setzen wir uns ein.

• Welches ist Ihr Lieblingsort in diesem Gebäude bzw. ausserhalb des Gebäudes und was zeichnet diesen aus?

Wir freuen uns, auf der Bellerivestrasse dem fast etwas barocken neuen Seeprospekt entlang zu fahren oder diesen als Hintergrund des Chinagartens vom See und der Seepromenade aus zu entdecken und dann im ruhigen Garten hinter dem Gemeinschaftsraum mit einem Bekannten, der eine Wohnung ergattert hat, einen Apéro zu trinken und auf seine Tomaten und Bohnen, die prächtig
gedeihen im kleinen Schrebergarten vor dem Balkon.