Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

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Kulturzentrum Landenberghaus, Greifensee

ARCHITEKTUR
ARGE Landenberghaus Greifensee

BAUHERRSCHAFT
Politische Gemeinde Greifensee

Das Landenberghaus hat sich über die Jahre zu einem etablierten Zentrum des gesellschaftlichen und politischen Lebens entwickelt. Durch den Umbau des Kulturhauses mit neuem Saal, Vereinsräumen und einem Bistro am See entstand eine zukunftsweisende Plattform für Veranstaltungen aller Art.

Der bauliche Zustand, die fehlende Infrastruktureinrichtungen und das starre Saallayout des vormaligen Landenberghauses machten eine umfassende Sanierung notwendig. Das intakte Ensemble rund um das Schloss Greifensee und die dreiseitige Fassung des Hauses mit mittelalterlichen Bruchsteinmauern bildeten den ortsbaulichen und denkmalpflegerischen Rahmen der anstehenden Entwurfsaufgabe. Der offen ausgeschriebene Wettbewerb bot zudem die Chance das angrenzende Pfarrhaus in die neue Raumkonzeption mit einzubeziehen.

Die zentrale Entwurfsidee des Projektes ist das Anheben des Daches und die Angleichung der Mantellinie ans benachbarte Pfarrhaus. Der Festsaal gewinnt dadurch mehr Raum und eine geometrisch ausgewogene Form. Darin einbeschrieben ist eine umlaufende Galerie, welche die Bespielbarkeit des Saals von allen Seiten zulässt und ein Maximum an Sitzplätzen ermöglicht. Aus denkmalpflegerischer Sicht wird mit der Erweiterung des historischen Treppengiebels auch ein bedeutendes Versatzstück revitalisiert. Die bestehende und partiell überformte Bruchsteinmauer aus Sandsteinen vom Zürcher Obersee ist nicht mehr nur Stadtmauer und Fassade, sondern auch Leitmotiv, das im Gebäudeinnern ausgespielt wird: sie wird zur eigentlichen Stimme des Hauses, welche die Atmosphäre und Raumakustik des Theater- und Konzertraums prägt. Das Tragwerk in Holz besteht aus fein kannelierten Pfosten und abgestuften, parallel zur Bühne verlaufenden Deckenträgern. Sie bilden eine Parabel, die den Klang differenziert in den Raum zurückbringt und mit den Holzverkleidungen von Wänden und Brüstungen selbst zum Klangkörper wird. Den Auftakt zum Saal macht das Foyer: der mehrfach nutzbare Raum vermittelt visuell zwischen Städtli-Vorplatz und Saalzugang via Haupttreppe. Seeseitig laden ein Bistro mit Aussensitzplätzen und ein historischer Bauerngarten zum Verweilen ein.