Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

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Wohnsiedlung In den Bäumen, Egg b. Zürich

ARCHITEKTUR
Osterhage Riesen Architekten

BAUHERRSCHAFT
Simone Baumann Immobilien AG

Das Grundstück befindet sich am Siedlungsrand zwischen Wald und Bach, mit Aussicht über das Zürcher Oberland. Die drei Häuser sind durch offene Erschliessungen miteinander verbunden und ermöglichen im Aussenraum eine hohe Aufenthaltsqualität. Im Erdgeschoss befinden sich kleinere Geschosswohnungen mit Bezug zum Garten. Die Maisonette- Wohnungen im Ober- und Attikageschoss verfügen neben Veranden über grosse, private Dachgärten. In allen Wohnungen erzeugen zentral gelegene Kerne, welche die Küche, die Nasszonen und im Obergeschoss die Innentreppen enthalten, ein allseitig fliessendes Raumgefüge. Die drei Baukörper bilden orthogonale Strukturen. Durch ihre Setzung zueinander und durch die polygonalen, offenen Erschliessungen werden spannungsvolle, differenzierte Aussenräume gebildet. Die horizontale Fassadengliederung durch die Geschossbänder fügt die Wohnsiedlung zu einem Ganzen zusammen.

In Grundriss und Fassade zeigt sich ein angenehmer Rhythmus, welcher geometrisch einen Ausgleich zur organischen Umgebung bildet. Die Fassaden sind durch ein Spiel von opaken und verglasten Flächen gegliedert und werden in Teilflächen begrünt. Die offenen Erschliessungen sind mit einem feinmaschigen Metallgewebe versehen, welche mit den Jahren durch Begrünungen ein zusätzliches Fassadenkleid erhalten. Für die auskragenden Balkone wurde ein neuartiges Detail entwickelt, welches frei tragende Bauteile mittels Zugbändern an die Holzbetonverbunddecken zurückbindet. Diese Wohnsiedlung unterscheidet sich zu anderen Projekten in der Grundrisstypologie, Erschliessung und den Dachgärten, welche als Aufenthaltsort und auch als Nutzgärten dienen. Um hier grosszügige Flächen zu ermöglichen, wurde bewusst auf weiteren Wohnraum im Attikageschoss verzichtet.

Die Zusammenarbeit mit Ramon Grendene Design, Craft, Permacultur hat sich ergänzend zur Umgebung auch über die Fassadenbegrünung bis hin zu den Dachgärten erstreckt. Besondere Aufmerksamkeit wurde hierbei auf die komplexen Bodenaufbauten und auf die vielfältige Pflanzenzusammenstellung im Sinne der Permakultur gelegt. Auch wurden Aspekte wie die Möglichkeit zur Selbstversorgung (alle Pflanzen sind essbar) und eine soziale Einbindung der Mitbewohner (Gemeinschaftsraum, Gartenarbeiten) von Anfang an mitgedacht. Als zukunftsweisend sehen wir die Zusammenarbeit von Architektur und Umgebungsgestaltung. Von Beginn weg war es das Ziel, die Natur und die Gebäude miteinander zu verschränken und ein einzigartiges Wohnkonzept zu gestalten.