Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

< Eingabe 72 >

SRF Campus, Zürich

ARCHITEKTUR
Penzel Valier AG

BAUHERRSCHAFT
Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)

Städtebau:
Der Neubau des SRF Sendegebäudes News & Sport bildet den ersten Baustein im Masterplan zur etappenweisen Transformation des SRF Stammareals in Zürich Leutschenbach. Die übergeordnete Idee für das Projekt liegt in der Verdichtung der Stammparzelle auf Basis der bestehenden städtebaulichen Struktur. Die Gliederung des Areals durch die zwei längs gerichteten Freiräume in drei streifenförmige Bebauungszonen wird gestärkt und weiterentwickelt. Durch den Rücksprung des Sockels ergibt sich eine durchgehende Kante, die alle Gebäude wie eine Banderole umgibt. Mit dieser Massnahme kann ein starker städtebaulicher Zusammenhang geschaffen werden, der gleichzeitig zugunsten der Flexibilität grosse Freiheiten bei der Gebäudehöhe und Gebäudelänge zulässt.

Raumkonzept:
Die Fernsehstudios des News & Sport-Gebäudes bilden programmatisch und räumlich das Zentrum im Erdgeschoss, eingebettet in eine Raumschicht aus Sendetechnik, Besucherraum, Restaurant und Bar. In den Obergeschossen befinden sich Sendeabwicklung, Newsroom, Redaktionen, Coffeepoints und verglaste Rückzugs- und Sitzungsräume. Ein offenes Atrium verbindet den «Newsroom», das Herzstück der Nachrichtenproduktion, über drei Geschosse mit den umliegenden Arbeitsbereichen und bildet einen vertikal und horizontal vernetzenden Kommunikationsraum.

Nachhaltigkeit:
Für zukünftige Entwicklungen wurde eine flexible Struktur gefordert. Bis auf die Erschliessungskerne, die sich verzweigenden «Baumstützen», sowie die punktuellen Zugseil-Abhängung der Decken, ist das Gebäude stützenfrei. Die Hauptträger hängen an der Kragkonstruktion der Baumstützen und ermöglichen eine schlanke Gebäudebasis für die grosszügigen Grünflächen. Den sich permanent verändernden Nutzungsbedürfnissen kann über die flexible Struktur sehr ressourcenschonend entsprochen werden. Die Energieerzeugung für Wärme und Kälte basiert auf der Wärmeverschiebung zwischen den Gebäudeteilen mit grossem Wärmeüberschuss (Abwärme Rechenzentrum und Kälteproduktion) und den Heizungsverbrauchern. Durch eine Wärmeverschiebungsanlage mit hocheffizienten Ammoniak-Wärmepumpen mit Zwischenspeichern wird der Energiehaushalt des komplexen Gebäudes nachhaltig reguliert. Ein optimierter Tageslichteintrag und eine auf Minimierung der Kühlenergie ausgelegte Gebäudehülle tragen zur Reduktion der Betriebsenergie bei.

Tiefgarage:
Zwischen den Bestandsgebäuden und dem Neubau befindet sich die neue Tiefgarage, die in Deckelbauweise ausgeführt wurde. Das Terrain wurde in eine leicht parabolische Form gebracht, die als Schalung für die oberste Decke diente. Anschliessend wurde das darunterliegende Geschoss ausgehoben. Dasselbe Verfahren kam für die weiteren Untergeschosse zur Anwendung, wobei die Flachdecken auf eigens entwickelten, lose gelegten dünnen Schaltafeln betoniert wurden. Der Mediengarten auf dem Dach der Tiefgarage macht die vormals private Durchfahrt zwischen den Verwaltungs- und Studiogebäuden zu einem öffentlichen Raum von hoher Aufenthaltsqualität und Atmosphäre.