Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

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Arealüberbauung «am Chatzenbach», Zürich

ARCHITEKTUR
Bob Gysin + Partner AG

BAUHERRSCHAFT
Immobilien Compagnoni AG


Auf dem Areal in Zürich Seebach ist die Vorstellung des ehemaligen Stadtbaumeisters A. H. Steiner von einer Gartenstadt, in der Nachbarschaften mit eigenen Quartierzentren durch Grüngebiete gleichzeitig getrennt und verbunden werden, noch heute spürbar. Folglich bildete der Landschaftsraum des Chatzenbachs und die kleinteilige Bebauungsstruktur der Nachbarbauten die Ausgangslage für das Projekt. Die polygonalen Baukörper mit insgesamt 66 Mietwohnungen schmiegen sich in die unregelmässige Grundstücksgeometrie ein, aufgereiht wie Perlen an einer Kette. Die Gebäudesilhouette reagiert auf die unterschiedlichen Höhen der angrenzenden Gebäude und die facettierte Abwicklung verleiht den 7-geschossigen Bauten eine dem Ort angepasste Massstäblichkeit. Der weitläufige Raum entlang des Chatzenbachs setzt sich auf dem Areal fort und lässt Grenzen zwischen Landschafts- und Siedlungsraum verschwimmen.

AUFSTREBENDE STRUKTUR
Die Gebäude bestehen aus viergeschossigen Hauptkörpern mit jeweils zwei zurückversetzten Obergeschossen und einem Attikageschoss. Die Balkone, Loggien und Terrassen bilden Einschnitte und Auskragungen, die den skulpturalen Charakter der Gebäude prägen. Die Tragstruktur ist in einer Skelettbauweise, die Fassade in vorfabriziertem Holzelementbau, dessen Vorteile anhand eines Bauteilvergleichs illustriert wurden, erstellt. Die jadegrünen Keramikplatten und braun pulverbeschichteten Metallelemente in der Fassade treten in ein changierendes Zusammenspiel mit dem Grünraum.

VIELFäLTIGE WOHNFORMEN
Die 2.5 bis 5.5-Zimmer-Wohnungen sind flexibel nutzbar und für unterschiedliche Wohnformen geeignet. Die nicht orthogonalen Grundrissgeometrien erzeugen eine spannungsvolle Räumlichkeit, welche durch das Bad und die Küchen in einen Eingangs-, Wohn- und Schlafbereich gegliedert werden.

öKOLOGISCH UND EFFIZIENT
Unser Ziel war es, die Gebäude mit einem minimalen Aufwand an Ressourcen und grauer Energie zu erstellen. Statt High Tech stehen passive Massnahmen im Vordergrund. Das kompakte Volumen mit einer guten thermischen Hülle, einem angemessenen Glasanteil und effizientem Sonnenschutz sowie einer aktivierbaren Speichermasse bilden das Grundgerüst der nach Minergie-P geplanten Bauten. Darauf aufbauend wird der Energiebedarf mit Hilfe von Wärmerückgewinnung weiter reduziert und der Heizbedarf über Fernwärme gedeckt. Das Regenwasser wird auf den extensiv begrünten Dächern zurückgehalten und reguliert durch Verdunstung die Umgebungstemperatur.