Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

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Dreifamilienhaus George, Feldmeilen

ARCHITEKTUR
Käferstein & Meister Architekten AG

BAUHERRSCHAFT
Thomas Hess, Brigitte Hess-Meyer

Das Haus mit drei Wohnungen ersetzt ein Einfamilienhaus aus den 1930er Jahren, das wenig gut nutzbaren Wohnflächen bot und über kein Erweiterungspotential verfügte. Das neue Haus bietet nun Raum für drei Familien mit zeitgemässen Wohnungsgrundrissen, die ein vielfältiges Zusammenleben ermöglichen. In einer etwas gesichtslosen Nachbarschaft versucht das Haus GEORGE ein charaktervolles statement abzugeben mit einer soliden Materialität, die für Generationen Bestand hat. Die durch die Verdichtung erzeugte Baumasse ist durch die Staffelung des Volumens mit Terrassen und Einschnitten derart gegliedert, dass sich die Gesamterscheinung massstäblich zurückhaltend in den heterogenen Kontext einfügt.

Es umfasst eine abgestufte Gartenwohnung im Sockelbereich und zwei Maisonette-Wohnungen in den oberen Geschossen. Mit seinen ausladenden Terrassen und grosszügigen öffnungen antwortet der Entwurf seeseitig auf die eindrückliche Aussichtslage und die vorgelagerte offene Gartenebene. Demgegenüber weist die Strassenseite mit einem kleinen Vorgarten, gekiesten Zufahrten und einem schlichten Brunnentrog, der das Regenwasser des Vordachs aufnimmt, einen eher unprätentiösen Charakter auf, der durch Verkleidungen aus schwarz gestrichenem Holz unterstrichen wird. Das Haus hebt sich generell mit seiner roh belassenen Materialisierung von den umgebenden Bauten ab.

Ein ockerfarbenes Sichtmauerwerk ruht auf einem skulpturalen Betonsockel, der mit einem kaminartigen inneren Lichtraum über die oberen Geschosse hinausragt. Kupferblenden, Travertinfensterbänke und gestrichene Holztäferungen akzentuieren das Spiel von weichen und harten Materialien. Im Innern prägen unbehandelte Sichtbetonoberflächen und hochwertige Travertinböden die Räume der Gartenwohnung. Eine sanftere Atmosphäre entfaltet sich in den oberen Geschossen – tragende Brettstapeldecken, sowie Türen, Treppen und Einbaumöbel aus Eschenholz verweisen auf den auf dem Betonsockel ruhenden Holzbau. Jede Wohnung verfügt über ein Betoncheminée, das sich aus der inneren Kernstruktur des Hauses entwickelt und prominent das Zentrum der Wohnräume einnimmt.

Der Rohbau wurde nur wo notwendig in Betonbauweise errichtet, die beiden Obergeschosse hingegen sind in vorfabrizierter Holzbauweise konstruiert. Die nicht verleimten Brettstapeldecken haben beste akustische Eigenschaften und erzeugen eine warme Atmosphäre in den Wohnräumen. Die vorgemauerte Backsteinfassade ist äusserst langlebig, bescheiden im Unterhalt, kann bestens repariert werden und ist und damit über den gesamten Lebenszyklus nachhaltig.