Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

< Eingabe 98 >

Neubau Wohnhaus für Studierende, Wädenswil

ARCHITEKTUR
Hotz Partner AG SIA

BAUHERRSCHAFT
Stiftung Technische Obstverwertung

Die Bauaufgabe ein Studentenwohnhaus in Wädenswil zu formulieren, resultiert aus dem dort wachsenden Standort der ZHAW. Ein Studentenwohnhaus aus Mehrzimmerwohnungen (Wohngemeinschaft mit max. 4 Studierenden) mit gemeinsamer Küche und Aufenthaltsraum ist gemäss einer Studie der ZHAW die derzeit beliebteste Wohnform der Studierenden.

Der Bauplatz befindet sich auf der oberen Hangkante des parallel zum See verlaufenden Höhenzuges, an der Kreuzung der Meierhofstrasse und der Schlossgasse. Nordöstlich wird die Parzelle von der Südostbahn begrenzt, südwestlich von den Rebhängen des Weinbauzentrums Wädenswil.

Der Kopfbau schafft als höheres Volumen eine Adressbildung gegen die Stadt Wädenswil und markiert den Zugang zum Ort. Der dahintergelegene, langgezogene Baukörper reiht sich entlang der Meierhofstrasse auf. Der Kopfbau nimmt in seiner Gestalt und Ausformulierung den Bezug zur ehemaligen Scheune auf und interpretiert diese neu.

Die zwei Gebäude des neuen Bauensembles stehen auf einem gemeinsamen Sockel und sind so zueinander positioniert, dass ein Zwischenraum mit schöner Platzsituation aufgespannt wird. An diesem Ort wird ein Blickbezug von den im Westen gelegenen Rebflächen, mit dahinter liegendem Schloss Wädenswil, hinweg über die Bahnlinie zur Dachterrasse der ZHAW und zum im Osten gelegenen See aufgebaut.

Das Weinbauzentrum Wädenswil als historischer wichtiger Standortbedingter Nachbar vis-à-vis erhält Lagerflächen im Untergeschoss des Kopfbaus, ergänzt durch einige Büroräumlichkeiten im Erdgeschoss.

Bei den Mehrzimmerwohnungen ist die Zimmerkonfiguration um den gemeinsamen Wohn-, Ess- Kochbereich orientiert. Der Längsbau ermöglicht eine zweiseitige Blickbeziehung, der Kopfbau eine dreiseitige aus der Wohnung. Insgesamt wurden 16 Mehrzimmerwohnungen und 10 Studios für 64 Studierende realisiert.

Unterschiedlichste Aufenthaltsqualitäten der Aussenräume sollen das Zusammenleben der Studierenden bereichern. Der Gemeinschaftsraum am Platz mit Blick zum See dient als Gegenpol zur Wiese mit Spiel- und Ruheflächen und der Orientierung zu den Rebhängen, ergänzt durch die grosse Verandaschicht mit vorgelagerter Treppenanlage zum Verweilen.

Wohnnutzungen zu gewerblichen und öffentlichen Nutzungen sind von aussen ablesbar in der Konstruktions- und Ausdrucksweise der Fassade. Der Hybridbau Beton und Holz unterstützt diese Differenzierung und ermöglicht, sowohl auf nachhaltiger Ebene wie im Zeitgewinn der Erstellung, einen Mehrwert für das Projekt. Die konstruktive Holz-Elementbauweise im Innern, ergänzt durch tragende Holzstützen im Aussenbereich, erhält einen Deckmantel aus unbehandeltem Lärchenholz an der Fassade. Sichtbar belassene Holzflächen kombiniert zu unterschiedlichen Materialien im Innenraum schaffen Behaglichkeit mit Analogien an historisch bekannte Stimmungen und Ausdrucksweisen.