Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

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Alterssiedlung Espenhof Süd, Zürich

ARCHITEKTUR
Peter Moor Architekten ETH / SIA

BAUHERRSCHAFT
Stiftung Alterswohnungen der Stadt Zürich

Ziel der denkmalpflegerischen Sanierung der in den 1950er Jahren gebauten
Alterssiedlung Espenhof Süd von den Architekten Ernst Egli & Edi Knupfer mit ihren 53 kompakten Wohnungen und dem zentralen Gemeinschaftsraum war es, die noch zu grossen Teilen vorhandene Originalsubstanz freizulegen, sanft zu sanieren und im Original wieder erlebbar zu machen. Die Nasszellen wurden möglichst an ihren Standorten belassen und mit optimierten Grundrisslayouts neu aufgebaut. Die Küchen sind wieder an ihrem ursprünglichen Ort. Bezüglich der Materialwahl, der Oberflächen und auch bezüglich der Detaillierung der Schreinerarbeiten wurde die Sanierung dem ursprünglichen Geiste angelehnt, um die Atmosphäre der Räume möglichst stilecht zu erfassen. Mittels Farb- und Oberflächenuntersuchungen liess sich das ursprüngliche Farbkonzept sowohl beim Verputz wie auch bei den Holzverkleidungen wieder hervorholen. Die feinen Grüntöne der Fassade lassen die filigranen weissen Eingänge leuchten und den roten Gemeinschaftsbau als Kontrast erstrahlen. Sondagen vor Ort sollten noch vorhandene Bodenbeläge freilegen, um sie aufgefrischt wieder zu verwenden oder um baugleiche Fabrikate neu einzusetzen.

Die Türblätter der Wohnungseingänge wurden auf Basis der ursprünglichen Erscheinung neu gebaut und in die bestehenden Rahmen eingesetzt.

Die gesprossten Scheiben der original erhaltenen Fenster wurden beibehalten und die ungesprossten Fenster mit einem IV- oder K-Glas neu eingeglast.

Die Küchen decken mit geschickt gewählten Modulbreiten sämtliche Grundbedürfnisse ab. Der Tresen am Fenster lädt zur Pause ein und dient gleichzeitig als kommunikatives Element zum Laubengang hin. Die Geometrie der Regale, die Schubladen mit den abgerundeten Ecken und die Materialwahl lehnt sich an die 50er Jahre an.

Denkmalpflegerisch galt es ursprüngliche Elemente wie z.B. Röhrenradiatoren zu erhalten, die Technik aber im Hintergrund gemäss heutigem Standard neu zu konzipieren und möglichst zurückhaltend im Bestand zu integrieren.

Der Hof mit den Wohnungszugängen und dem Gemeinschaftsraum ist ein Ort der Begegnung und des Austausches. Die grosszügigen, durchlässigen Räume des fliessenden Grünraums auf den Gebäudeaussenseiten verfügen über unterschiedliche Atmosphären und räumliche Qualitäten und bieten ein grosses Potential für Ruhe und Privatheit. Die Gartengestaltung orientiert sich an den originalen Elementen.

Nebst dem historischen Aspekt, welcher durch diese Sanierung in Wert gesetzt wird, entstanden stimmungsvolle, altersfreundliche, sehr suffiziente und immer noch günstige Mietwohnungen, was letztendlich das Ziel der SAW ist.