Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

2001

Weiterbauen!

Der Preis, den das kantonale Hochbauamt Zürich diesjährig erstmals verleiht, steht unter einem Motto. Es verbindet einen enthusiastischen Appell mit einer leisen Mahnung: nicht zu bauen wie man wolle, sondern wie der Kontext es nahe legt.
Bauen nicht als selbstverliebte Invention, sondern als kritische Reflexion.

Weiterbauen appelliert an die romantische Tugend, mit Entdeckerfreude ans Werk zu gehen, die Inspiration nicht im stillen Kämmerlein, sondern vor Ort zu suchen, Spuren zu sichern statt zu verwischen, schlicht, beim Planen der Zukunft die Vergangenheit nicht aus dem Auge zu verlieren.

Ein hoher Anspruch, der von der Realität des Alltags notgedrungen relativiert wird. Dem pluralistischen Prinzip folgend, ist in der Juryauswahl jede Architekturrichtung einmal vertreten.

Überragend in Konzept und Realisierung sind ohne Frage jene Lösungen, welche in städtebaulichen Problemzonen mit dem nötigen Mass an Bescheidenheit und Pragmatismus sozialverträgliche Lebensräume anbieten, die das Auge nicht beleidigen, sondern seine Urteilsfähigkeit schulen.

Neben dem Urteil der Jury zählt auch das der Bewohner. In den angedeuteten Fällen wurde ersteres von letzterem unbewusst vorweggenommen. Die Nutzer wissen das neu geschaffene Umfeld zu schätzen, dies verraten nicht nur die Auslastungsziffern der Wohnungen oder Läden, sondern auch der sorgsame Umgang der Mieter mit der architektonischen Substanz.

JURY
Stefan Bitterli
Stiftungsratspräsident und Kantonsbaumeister, Zürich
Dr. Thomas Held
Direktor Stiftung Zukunft Schweiz, Zürich
Sigi Schär
Redaktor NZZ, Zürich
Prof. Peter Zumthor
Architekt, Haldenstein

JURYBERICHT
Jurybericht PDF